Stolpersteinverlegungen im April
24. März 2025
Am 4.04.2025 um 14.10 Uhr ist es endlich soweit: Der Stolperstein für Walter Schwalba wird vor dem Haus Bänschstraße 30 verlegt. Bereits vor mehr als 2 Jahren haben wir den Antrag dafür gestellt.
Am 3. und 4.04.2025 finden weitere Stolpersteinverlegungen in Friedrichshain-Kreuzberg statt zu denen ihr ebenfalls herzlich eingeladen seit.
Wer war Walter Schwalba?
Walter Arthur Fritz Schwalba kam am 16. November 1896 in Berlin als Sohn des Arbeiters Friedrich Schwalba und dessen Ehefrau Berta zur Welt. Zum Zeitpunkt seiner Geburt wohnte die Familie – Walter hatte noch zwei ältere Schwestern – in der Wrangelstraße 60. Um 1909 zogen sie in das Haus Mirbachstraße 14 (heute Bänschstraße 30).
Walter erlernte den Beruf des Klaviermachers und nahm am Ersten Weltkrieg und an den Kämpfen der Novemberrevolution 1918 in Berlin teil. Er war bis 1920 Mitglied der KPD, dann trat er in die Freie Arbeiter-Union Deutschlands (FAUD) ein, die bis zu ihrer Auflösung 1933 die wichtigste Organisation des deutschen Anarchosyndikalismus war.
Das Hauptziel des Anarchosyndikalismus ist die revolutionäre Überwindung des Staates und der kapitalistischen Gesellschaft durch die unmittelbare Übernahme der Produktionsmittel in gewerkschaftlicher Selbstorganisation.
Walter Schwalba sorgte nach 1933 für die Verbreitung illegaler Schriften, in denen zum gewaltsamen Sturz des nationalsozialistischen Regimes aufgerufen wurde. Er veranlasste die Mitglieder zur Sammlung von Spenden zur Unterstützung politischer Gefangener. Walter Schwalba wurde im April 1937 mit zahlreichen weiteren Funktionären und Mitgliedern der FAUD von der Gestapo verhaftet und angeklagt, 1938 wurde er wegen Vorbereitung zum Hochverrat zu 5 Jahren Haft verurteilt, die er im Zuchthaus Luckau absaß. Nach dem Ende der Haft im April 1942 wurde er aber nicht entlassen, sondern in das KZ Sachsenhausen überführt, wo er bis Kriegsende inhaftiert blieb. Walter Schwalba starb 1984 in Berlin.
Am 3. und 4.04.2025 finden weitere Stolpersteinverlegungen in Friedrichshain-Kreuzberg statt zu denen ihr ebenfalls herzlich eingeladen seit.
Donnerstag, 3. April 2025
13:45 Holzmarktstraße 51 – Stolperstein für Else Czarlinski
Else Czarlinski wurde von Berlin am 13. Juni 1942 mit dem 15. Osttransport in das Vernichtungslager Sobibor verschleppt und ermordet.
14:15 Franz-Mehring-Platz 2 – Stolperstein für Ernst Perzel
Ernst Perzel war im kommunistischen Widerstand aktiv. Er wurde am 15.April 1944 von der Gestapo verhaftet und am 19.04.1944 ermordet.
15:00 Schreinerstraße 21 – 4 Stolpersteine für David, Helene, Reinhard und Selma Holdstein
David und Helene Holdstein sowie die Schwiegertochter Selma wurden am 2. März 1943 nach Auschwitz deportiert und ermordet. Reinhard Holdstein wurde am 4. März 1943 nach Auschwitz verschleppt. Er überlebte mehrere Konzentrationslager und wanderte 1949 in die USA aus.
Freitag, 4. April 2025
12:40 Oranienplatz 15 – Stolperstein für Dorothea Bolte
Dorothea Bolte wurde im Oktober 1940 im Rahmen der „Aktion T4“ ermordet.
13:20 Cuvrystraße 27 – Stolperstein für Gerda Nitschke
Gerda Nitschke erkranke an einer Kindbettdepression. Sie wurde in der Heil- und Pflegeanstalt Großschweidnitzerda am 12. März 1945 ermordet. Sie wurde nur 30 Jahre alt. Wahrscheinlich wurde sie durch überdosierte Beruhigungsmittel oder Unterernährung getötet.